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Reduktion der PWB nach BFA 7 mit Reporting Guide

18.10.2022

IDW ERS BFA 7 vom 28. Januar 2020 ist eine grundlegende Überarbeitung der bisherigen PWB-Methodik. Anstelle von historischen Pauschalbeträgen soll eine modellhafte Betrachtung zukünftiger Entwicklungen erfolgen. Grundsätzlich gibt das IDW die folgenden Bewertungsmöglichkeiten vor:

  • Variante 1: Ein-Jahres-Expected-Loss plus x

  • Variante 2: Lifetime-Expected-Loss abzgl. Vereinnahmter Bonitätsprämien

  • Variante 3: Werte nach IFRS 9 Stufe 1 und 2

Die meisten Banken haben sich für die Variante 1 entschieden. Aber warum eigentlich? Diese Vorgehensweise bedeutet, dass im Prinzip für jedes Geschäft, welches ein Exposure und eine Ausfallwahrscheinlichkeit hat, eine PWB berechnet wird. Zur Entlastung des Eigenkapitals lohnt sich auf jeden Fall eine Prüfung der Variante 2.

In wenigen Anwendungen für das dispositive Banking ist das Prinzip der dualen Steuerung so konsequent umgesetzt wie in VR-Control. Einerseits wird zum Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses die durch die Kundenkondition vereinnahmten kalkulatorischen Risikokosten gerechnet, andererseits erfolgt eine laufende Berechnung der im Bestandsgeschäft befindlichen Risikoprämien. In der Praxis finden die Berichtsgrößen der Adressrisikoergebnisrechnung allerdings selten Verwendung. Im Kontext der PWB-Ermittlung kann sich dies möglicherweise ändern.

VR-Control zeichnet sich dadurch aus, die meisten für die Ermittlung benötigten Daten für jedes einzelne Konto zu kalkulieren. Somit ist es möglich, die PWB aus dem aktuell erwarteten Verlust abzgl. der vereinnahmten Risikoprämien für die Restlaufzeit zu berechnen.

Dabei sind die folgenden Punkte zu beachten:

  • Bonitätsprämien im Zinsertrag müssen nachweisbar sein (Pricing).

  • Die Herleitung des Lifetime-Expected-Losses muss mit geeigneten Modellen und Annahmen für variable Positionen erfolgen.

  • Für die Herleitung müssen geeignete Risikoparameter herangezogen werden (DP, LGD, EAD).

In VR-Control werden Daten und Parameter mit Ausnahme von LGD in der Kalkulation bereits verwendet. Für festverzinsliche Geschäfte stehen geeignete Modelle zur Verfügung. Für außerbilanzielle Positionen bzw. offene Zusagen fehlen diese. Hierfür und für die Berechnung fehlender Berichtsgrößen haben wir eine Power-Bi-basierte Lösung gefunden, um den kompletten Bestand an PWB einfach basierend auf einem Import von Daten aus VR-Control berechnen zu können. Die Anwendung kann vollständig in weitere Lösungen von Reporting Guide wie zum Beispiel das Adressrisiko-Reporting oder die Geschäftsfeldrechnung integriert werden.

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Abbildung 1: Beispiel-Reporting Stichtagsvergleich

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Abbildung 2: Beispiel-Reporting mit Zeitstrahl

Bei Interesse stellen wir Ihnen gerne das Profil der benötigten Berichtsgrößen zur Verfügung und erstellen für Sie ein Muster-Reporting basierend auf Ihren Daten. So können Sie schnell einen Eindruck gewinnen, in welchem Maße Sie die PWB-Bildung beeinflussen können. Kommen Sie gerne auf uns zu!

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Haben Sie Fragen oder Anregungen?

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